Errichtung einer festen Leiteinrichtung an der Straße "Am Brook" in Gettorf
In den Jahren 1988/1989 wurde in Gettorf eine Umgehungsstraße, die so genannte "Nordtangente" gebaut. Die Straße führt durch ein Niederungsgebiet und durchschneidet u.a. feuchtes Grünland, Sukzessionsflächen und Knicks. Für diese Baumaßnahme wurde ein Landschaftspflegerischer Begleitplan erstellt. Bezüglich der Amphibienproblematik sieht dieser Plan folgende Maßnahmen vor : -Amphibientunnel Amphibienzaun auf beiden Straßenseiten Mit der Baumaßnahme wurde der Amphibientunnel ausgeführt; die Amphibienzäune jedoch nicht. Eine rechtliche Prüfung durch die Amtsverwaltung des Amtes Dänischer Wohld hat ergeben, dass einklagbare Rechtsansprüche für das Nachrüsten der Amphibienzäune durch die Gemeinde Gettorf nicht bestehen. Ein Gespräch hat jedoch ergeben, dass eine finanzielle Unterstützung des geplanten Projektes durch die Gemeinde Gettorf im Rahmen der vorhandenen Haushaltsmittel in Aussicht gestellt wurde.
Der Arbeitskreis Umweltschutz Gettorf e. V. hat seit 2006 beobachtet, dass an der Straße "Am Brook" ein erhöhter Amphibienwechsel vorhanden ist. Wegen der großen Mengen an Kröten hat der Arbeitskreis beschlossen Ende Februar 2008 beiderseits der Straße einen temporären Amphibienzaun zu errichten und den Amphibienzug zu registrieren. Diese Maßnahme wurde mit erheblichem Aufwand in den Jahren 2009, 2010 und 2012 wiederholt. Die Auswertungen haben ergeben, dass durchschnittlich 2650 Kröten und andere Amphibien die Straße überqueren wollten und dies mit unserer Hilfe auch gefahrlos getan haben. Da auf beiden Seiten der Straße ausreichend Lebensraum und Leichgewässer vorhanden sind, hat der Arbeitskreis Umweltschutz bwschlossen, an beiden Straßenseiten hinter den vorhandenen Knicks eine feste Leiteinrichtung erstellen. Hierdurch wird erreicht, dass die Amphibien in ihrem Lebensraum auf der jeweiligen Straßenseite bleiben und die dortigen Laichgewässer nutzen. Nach einer Übergangszeit werden sich die Populationen auf beiden Seiten weiterentwickeln. Verluste bei Wanderungen zum Laichgewässer und insbesondere bei Rückwanderungen zum Lebensraum werden vermieden. Der erforderliche genetische Austausch ist durch den vorhandenen Amphibientunnel gewährleistet.
Nach Fertigstellung der festen Leiteinrichtung im Februar 2012 wird der mobile Amphibienzaun zukünftig nicht mehr benötigt. In den Folgejahren erfolgt die Kontrolle der Amphibienpopulation in den betreffenden Lebensräumen durch den Arbeitskreis Umweltschutz Gettorf e. V. Unabhängig von der Errichtung einer festen Leiteinrichtung hat der Arbeitskreis Umweltschutz Gettorf e. V. zur Verbesserung der Laich-und Lebensbedingungen im März 2010 im Biotop auf der Nordwestseite der Straße "Am Brook" einen vorhandenen Teich durch Baggereinsatz vergrößern und vom Bewuchs befreien lassen. Weiterhin wurde hier der Grenzknick auf den Stock gesetzt und die vorhandenen Gehölzgruppen ausgelichtet.